Radquer Bericht eines Streckenbauhelfers

Radquer
Sonntag 23. November 2003
Geschrieben aus der Sicht eines Streckenbauhelfers. Unter der Leitung des neuen Streckenchefs Rolf Steinmann wurde am Samstag den 15. November, mit dem Bau der 4 Meter langen und 2.5 Meter breiten Brücke über das Hülftenbächli begonnen.
Mit dem Bestaunen der Brücke am Rennsonntag durch die Jury vom Swiss Cycling wurden die 5 Helfer belohnt, denn die Brücke war ausgerüstet mit Geländer und Spannteppich.
Um unser Internationales Radquer zu finden, wurden am Donnerstag für Besucher und Offizielle, ab der Autobahnausfahrt Pratteln bis zum Egg-Schulhaus die Wegweiser aufgestellt. Von T. Dietler 100 Absperrgitter und 34 Fünfmeter Gerüstdielen zugeführt.
Freitag 08:00 Besammlung der Helfer. Die Firma Karl Heid Hersberg stellt uns für 4 Tage ein Fahrzeug zur Verfügung. Mit diesem musste aus allen Windrichtungen das benötigte Baumaterial an die Rennstrecke gebracht werden. Unser Materialmagazin im Container Depot Frenkendorf geleert und von der Firma Wirz Strassenbau Liestal, das uns zur Verfügung gestellte Absperrmaterial abgeholt werden. Vom Sportamt Baselland, den Juri-Wagen genau auf der Ziellinie ausgerichtet werden und zwei Transporte Tischgarnituren von Hersberg nach Frenkendorf gebracht werden.
Eine grosse Erleichterung für das Auf – und Abladen dieser Tonnagen war der uns vom Baugeschäft B. Wenger Füllinsdof für 4 Tage zur Verfügung gestellte Gabelstapler. Ab Freitagabend wurden wir auch noch mit einem Fahrzeug von B. Wenger unterstützt.
Auch das Baugeschäft Heid in Lausen überlässt uns für das Wochenende 2 Fahrzeuge. Das für die Erweiterung der Festwirtschaft benötigte Baumaterial wurde vom Baugeschäft genau auf die Länge zugeschnitten und war beim abholen der Fahrzeuge bereits aufgeladen.
Ein Herzliches Dankeschön an alle die uns mit Fahrzeugen und Baumaterial unterstützt haben. Ohne diese grosszügige Geste wäre ein solcher Anlass einfach nicht durch zu führen.
Samstag 08:00 Von beiden Vereinen steht eine stattliche Anzahl Helfer bereit. In drei Gruppen aufgeteilt werden die Arbeiten in Angriff genommen.
Das Wichtigste der Bau der Rennstrecke, ebenso wichtig natürlich die Streckenführung, die dann auch im Fernsehen von Thomas Frischknecht, als die Schönste der Schweiz bezeichnet wurde.
Ein gratis Krafttraining durften all jene geniessen, die beim einrammen der Pfähle beteiligt waren. Für die Orientierung der Zuschauer und Rennfahrer musste die Lautsprecheranlage installiert werden, die Böden in den Garderoben abgedeckt, Start – und Zielband aufgestellt, 2 Hürden gebaut, Absperrgitter verteilt, Siegerpodest platziert und nicht zuletzt, um den frisch angesäten Acker zu überbrücken eine 30 Meter lange „Holzstrasse“ erstellt werden. Und und…
Dazwischen wurden wir immer vom Wirtschafts-Team, Bea und Erich Meier mit Znüni und Mittagessen verwöhnt. Merci viel Mol.
Am Abend konnten alle Stolz sein, über die geleistete Arbeit. Nach 3 Veranstaltungen macht sich eben auch die Routine bemerkbar.
Sonntag 08:00. Die ganzen 109 Meter der Prattelerstrasse mussten mit Gummifüssen und Absperrlatten gesichert werden. Zum Glück hatten wir einen Gabelstapler. Die Wirtschafts-Außenstände wurden eingerichtet, mit Gaskocher, Wasser, Würsten, Cognac etc. Die Feuerwehr Frenkendorf erstellt zwei Schlauchleitungen, Eine zur Wechselzone um die Rennmaschinen zu waschen. Die zweite vor die Garderoben, um an den Fahrern einen Vorwasch-gang vor zu nehmen.
Alle Zufahrtsstrassen wurden gesperrt, denn ab 10:00 war die Strecke zur freien Besichtigung geöffnet. Die Jury vom Swiss-Cycling begutachtete nicht nur die Streckenanlage, sonder auch die Sicherheit auf der Rennstrecke. Nach der Abnahme der Strecke konnte pünktlich um 11:00 das Schülerrennen gestartet werden.
Endlich konnten wir uns eine kleine Pause gönnen und uns etwas stärken. Weil aber alle 4 Rennen absolut spannend und attraktiv waren, musste man, um nichts zu verpassen, einfach an der Strecke patroulieren.
Beim Ziel hat sich dieses Jahr doch ein hübsches Zuschauergrüppchen eingefunden. (Es hätten noch ein paar mehr platz gehabt.) Die Siegerehrung der Kat. B war doch etwas spezielles, denn nach dem der französische Sieger Renaud Vaubourg den Siegerstrauß entgegen genommen hatte, zupfte er eine wunderschöne Blume aus dem Bouquet, stieg vom Podest hinunter und überreichte sie der Ehrendame, was vom Publikum mit aplaus belohnt wurde.
Auch das Rennen der Kat. A war sehr spannend und ich konnte die Strecke erst verlassen, als ich sicher war, dass Francis Mourey der Hedrick gelingen würde.
Nicht wie im Zirkus nach dem letzten Zuschauer, aber nach dem letzten Rennfahrer wurde die ganze Strecke abgebaut. Die ganzen 109 Meter Absperrungen der Prattelerstrasse aufgeladen, Absperrgitter zusammen gestellt, 5500 Meter Absperrbänder aufgerollt, die Hülftenbächlibrücke zerlegt, alle Werbebänder einge-sammelt, vom Egg-Schulhaus bis zur Autobahn die Signalisation eingesammelt und alles Material beim Schulhaus deponiert. Nach 2 Stunden konnte man kaum glauben, dass hier ein Internationales Radquer stattgefunden hat.
Im Scheinwerferlicht hat Patrik Itin ausgeharrt, bis er auch den letzten Pfahl gewaschen hatte. Hat da jemand etwas gegen die Jungen gesagt?
Punkt 20:00 habe ich bei der Firma Aymonod in Pratteln das geliehene Material für die Signalisation abgeladen. Ein absolut gelungenes Wochenende geht zu Ende.
Montag 08:00 Beim Antreten nur zufriedene Gesichter und so ist auch der ganze Tag verlaufen. Tischgarnituren und Juri-Wagen zurückbringen, über den Acker die „Holzstrasse“ demontieren, alles Material in unserm Container-Magazin einlagern, dazwischen aber bei Bea und Erich ein Znüni-Fleischplättli mit Mineral, oder war da noch eine angefangene Flasche Rotwein? Zuerst hat Marcel Erdin sich geopfert! Aber alle haben es ihm doch nicht gegönnt, am Schluss blieb ihm doch nur ein Einerli.

Zuletzt bleibt immer das reinigen der WC-Anlagen, Korridore, Küche und Unterkunft, aber um 16:00 konnten auch diese Arbeiten beendet und die Türen zum Container-Magazin für ein Jahr abgeschlossen werden.
Im Restaurant Schlüssel nahmen wir nicht nur den Schlusstrunk zu uns, sondern wir feierten den Geburtstag von Erich Meier, auch Bell Niederhauser hatte ein Jubiläum zu feiern, seine zwanzigste Mithilfe an einem Radquer. Solche Männer brauchen die Vereine!!
Eine Episode möchte ich noch am Rande erwähnen. Beim „fötzelen“ (Einsammeln aller Papierli im ganzen Quartier) wurden Bell und Toni Meyer von einem Anwohner angesprochen und alle Helfer für ein ruhiges und speditives Arbeiten gelobt.
Auch ich habe es so empfunden, es war an allen 4 Tagen eine geniale Stimmung. Bis zur 27. Austragung.
Felix Thommen

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